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Группы : Дискографии

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Angizia: "kokon. Ein Schaurig-Schönes Schachtelstück" – 2011

энциклопедия: Angizia

Состав группы:

  • Harald Hauser – бас
  • Alex Dostal – ударные
  • Emmerich Haimer – гитара
  • Michael Haas – вокал
  • Irene Denner – вокал
  • Jochen Stock – вокал
  • Rainer Guggenberger – вокал
  • David Six – фортепиано
  • Nadja Milfait – виолончель
  • Martina Engel – скрипка

Angizia: "kokon. Ein Schaurig-Schönes Schachtelstück" – 2011

Композиции:

  1. borstig. schaurig. flackernd.
  2. Spindelgroll
  3. Ein Quäntchen Gift
  4. Graues Meer
  5. Es Ist Leidenschaft
  6. Nichts An Mir Weckt Begehr
  7. Ich
  8. Die Bratsche Klingt Nach Klammer Luft
  9. Leise Feuer Brennt In Brunst
  10. Sack Und Asche
  11. Aus Traum Und Tanz. Ein Walzer
  12. Maß Für Maß
  13. Der Verfall
  14. Flammen Flüstern
  15. Neigung Zum Nichts
  16. Bühne, Still

Лирика

1. borstig. schaurig. flackernd.

[FRAU JANSEN:]
Dreh dich Rädchen, Spindel groll!
Spinn' ein Werk aus Gift und Woll'!

[HAUPTMANN:]
Er ist mein Gift!
Mein Gift!

2. Spindelgroll

[FRAU JANSEN (unter dem Kokon sitzend)]
Klein ist dein Kokon, wollig weich dein Thron.
Er steckt in einer Schachtel und baumelt am Plafond.
Schieres Püpplein, krumm und karg,
Kokon aus Stein, Puppensarg!
Flügel

[FRAU JANSEN]
Blau und lau...Entenpfau...
...hält die Nacht dich in Schacht.

[HOMUNKULUS (schreit)]
Mein Fleisch, es reckt im Kokon sich.
Das Gifte leibt nur mich.
Ich bin der Homunkulus,
wen wundert's, dass ich leiden muss.

[FRAU JANSEN/HOMUNKULUS]
Kokett wühlt die Made – verleimt – im Kokon.
und schludert am Gestade ein Klon.
Harsch klebt die Schwinge in der Haut und zieht,
ja spinnt die Nacht mit Klinge ein Lied.
Stetig pliert die Made, und die Spindel...sie grollt:
„Der Kokon ist gewollt."

3. Ein Quäntchen Gift

[FRAU JANSEN]
Du bist mein Werk aus Gift und Groll,
dein Jammer ist mir wirklich geheuer.
Ein Knebel steckt, dein Schlund ist voll.
Der Erpel schleckt deinen Schleim und er kauert.
Er nascht und heischt nach Luft!
Empor steigt fauler Entenduft.
Kontragitarre, Singende Säge

[HOMUNKULUS (schreit)]
Knebel, Marter, Rausch & Gift in meinem Balge steckt.
Schleim und Kot zu Boden trieft, der Erpel schleckt und schleckt.
Ich bin kein Käfer. Bin kein Insekt.
Ich fühl mich ganz mit Gift gestreckt.
Ich bin kein Werk aus Huld und Leid.
Ich bin von euch „gebenedeit".

[HERR EISMANN/ERZÄHLER (flüstert)]
Gift, mein Rocken, speist ihn leid.
Blaues Fleisch hat er unterm Kleid.

[ERZÄHLER (flüstert)]
So kommt und zieht den Riemen hart, bis der Ekel erstarrt.
Der Riemen das Menschlein mit Häme umklammert...
...das Scheusal weint und jammert, es klagt und klagt...

[HERR EISMANN (flüstert)]
Knebelrost und Gift!
O, das Menschlein mieft.
Beugt sich unterm Schaft,
und birgt in sich die Leidenschaft.
Hetze Spindel, lauf,
Woll' und Gift zuhauf!
Menschlein, ist von Gift genährt,
in der Wolle eingesperrt.
Der Homunkulus klagt.

[HOMUNKULUS]
Ich allein bin niemand,
ich bin der Wollust' Graus...
in meinen Venen wogt,
dieser unheilvolle Rausch.
Den tiefen Seen drin, so gramerfüllt,
verzerrt sich schwarz voll Ekel,
meiner Seele Bild.
Das Gift mich füllt und gar verzehrt,
mein irrer Geist...ich hör' ihn, wie er taumelnd in die Hölle fährt.

[HOMUNKULUS]
Der Wahnsinn träufelt in ein schwarzes Meer.
Er stochert in den Wunden,
doch diese Pein ist mein Heer.
So sanft lenkt mich die Leidenschaft,
...voran...mit stillem Drang und ganzer Kraft.
Die Qual mich nun Beherrschung lehrt,
der Schauer aus dem Kokon fährt.

[FRAU JANSEN/HOMUNKULUS]
Der Ekel im Kokon verfällt.
Ein Quäntchen Gift im Blute taucht.
Ein Flügel schlägt, so wund gestählt,
und doch ist er erlaucht.

[FRAU JANSEN/HOMUNKULUS]
Das ist der Homunkulus.
Ich bin der Homunkulus.
Ein Quäntchen Gift ihn bänglich bläut.
Ein Quäntchen Gift mich bänglich bläut.
Wen wundert's dass er leiden muss?
Wen wundert's dass ich leiden muss?
Sein Leiden uns erfreut.
Mein Leiden euch erfreut.

[HERR EISMANN (flüstert)]
Das Gift strömt wild in einem Stück.
So nehmt es zurück!
Das Gift es fault und färbt ihn ganz,
es verleiht ihm schnöden Glanz.

[HOMUNKULUS]
Ein freier Mensch liebt das Meer voll Kraft.
In dir und mir der gleiche Abgrund klafft.
Mein Spiegel ist's. In seiner Wellen Mauer.
Gepfropft mit Ekel, Hass und Schauer.

[HAUPTMANN/FRAU JANSEN]
Der Kokon schwappt dahin, er sucht nach seinem Sinn.
Er schaukelt lahm und müßig...ach was schaudert dieses Ding!
Nie mehr fort von diesem Treiben, niemand soll den Ekel meiden.
Er schreit und scharrt und hängt in Riemen eingeklemmt.

[HAUPTMANN/FRAU JANSEN]
ZIEHT! Seinen Riemen hart.
GIFT! Bis das Fleisch erstarrt.
LEID und LEIDEN – das ist LEIDENSCHAFT!

4. Graues Meer

[ERZÄHLER]
Die Kreatur hängt kopfwärts in den Schachtelraum,
hat Augen nicht und Ohren kaum.
Ein dumpfer Knebel fest ihm Munde steckt,
der Erpel Schleim vom Boden schleckt.
Herr Hauptmann, den Besen!
Ist er ein Käfer? Nein, ein Menschlein ist's –
von Gift genährt und in der Wolle eingesperrt.

5. Es Ist Leidenschaft

[FRAU JANSEN]
Wenn die Pein dich lähmt und regt,
ja dann bist du gewollt.
Sie sträubt dich nun so lang du schreist.
Ach du, mein Sohn, mein Biest, so feist,
dein Fluch hat dich geholt.
Wenn der Groll sein Ekel wähnt,

[FRAU JANSEN/HOMUNKULUS]
ja dann...ja dann...

[HOMUNKULUS/FRAU JANSEN]
...ist es Leidenschaft, die mich fängt, und liebt...
..meine Leidenschaft, die mich fängt und liebt.
...meine Leidenschaft, die mich trägt und wiegt...
...deine Leidenschaft, die mich trägt und wiegt...
Du bist mein...du allein, du bist mein...du allein.
Ich allein, ich bin mein.
Es ist...
...meine Leidenschaft, die mich fängt und liebt
...deine Leidenschaft, die dich fängt und liebt
...meine Leidenschaft, die mich trägt und wiegt...
...deine Leidenschaft, die dich trägt und wiegt...

Der Ekel schaut in Teufels Gang.
Er macht sich frei und schreit uns bang.

[FRAU JANSEN]
Mein Ekel hier im Kokon, dein Duft schier verfliegt...
Dein Zorn, er rauscht jählings und wiegt...
Schwelge still, so still...

Man klatscht laut zu deinem Spiel,
kein Kunstwerk gab mir so viel.
Wie prächtig und kühn du hier hängst
und mich mit Kunst beschenkst.

[HOMUNKULUS]
Ich bin kein Engerling!
Ich bin kein kaltes Ding.
Bühne, still – den Schneid ich will.
Klatscht Applaus für diesen Graus!
tick, tack...tick, tack, tick...und tack

Mein Plot ist irr und flott.
Ich spinn ihn fort – mit Kunst und Mord.
tick, tack...tick, tack, tick...und tack

[HOMUNKULUS]
Still, ihr Pack, der Schleier fällt,
nur Lügen ihr erzählt...
Die Uhr im Takt, sie schlägt tick tack
Und ich...euer Biest, bin ein Held.

[FRAU JANSEN]
Mein Biest, so gib doch tunlichst Ruh...

[HOMUNKULUS:]
Ich bin ein Werk, das euch gefällt!

[FRAU JANSEN:]
Doch nur im Kokon! [Homunkulus schreit:] „...im Kokon"

[HOMUNKULUS/FRAU JANSEN]
Ich bin...
die Leidenschaft, die euch grollt und verdrießt.
Du bist Leidenschaft, die uns grollt und verdrießt.
...diese Leidenschaft, die ihr wollt und genießt.
...diese Leidenschaft, die ihr wollt und genießt.

[FRAU JANSEN:]/HOMUNKULUS
Du bist mein. Leid allein ist dein Sein, ist dein Sein.
Ich bin mein. Nein. Nein.

[HOMUNKULUS/FRAU JANSEN]
Es ist Leidenschaft, die mich fängt und liebt
Es ist Leidenschaft, die dich fängt und liebt
...meine Leidenschaft, die mich trägt und wiegt...
...deine Leidenschaft, die dich trägt und wiegt...

[HOMUNKULUS:]
Sie liebt....mich.
[Bratsche]

[HOMUNKULUS:]
Ich bin...
die Leidenschaft, die euch grollt und verdrießt.
Du bist Leidenschaft, die uns grollt und verdrießt.
...diese Leidenschaft, die ihr wollt und genießt.
...diese Leidenschaft, die ihr wollt und genießt

[FRAU JANSEN/HOMUNKULUS:]
Du bist mein. Leid allein ist dein Sein, ist dein Sein.
Ich bin mein. Nein. Nein.

[HOMUNKULUS/FRAU JANSEN]
Es ist Leidenschaft, die mich fängt und liebt
Es ist Leidenschaft, die dich fängt und liebt
meine Leidenschaft, die mich trägt und wiegt...
deine Leidenschaft, die dich trägt und wiegt...

6. Nichts An Mir Weckt Begehr

[HOMUNKULUS]
Wer oder was bin ich?
Wo ist es denn, mein Ich?
Mein Ich!
Nichts wird mehr sein, wenn ich nicht mehr bin
und nichts an mir weckt Begehr.
Ihr wolltet es wissen, ich fühl' mich zerrissen.
Ich sehn' mich nach Huld und Verzehr!...Verzehr...ja...

Grausam gemalt bin ich viel Gestalt.
Der Taumel macht mich bang.
Ihr küsst eure Brut wie der Teufel das tut.
Ihr ehrt mich mit Grimm und mit Drang....mit Drang.

Die Flügel verkommen...
...nicht Schwingen, nicht flieg...
dem Leben entronnen,
bleib' ich ohne Sieg.

7. Ich

[HOMUNKULUS]
Ich bin euch befohlen.
Nie war ich ein „Ich".
Mein Sinn ist so barsch
und beugt mein Leid für mich.
Mit Schwingen will ich schweben.
Als Mime meiner Bühne.
Den Beifall erleben...
...als „Ich".
...schreit:
„Ich!"
„Ich!"
„Ich!"
„Ich!"

[FRAU JANSEN]
Du bist deine Bühne,
ein Werk in Dekadenz.
Dich beklatscht die Kunst.
Verunglimpft mimst du prüde...
...den Verfall...und dein Schleier fällt.

[FRAU JANSEN]
Komm, ja komm,
vergiftet schon,
beschützt dich der Kokon.
Ja weißt du denn...
...wer das für dich erdenkt?
Kein Kind ward uns geschenkt,
so zornig uns das Unheil hat gelenkt...
Grimmig Kind, gern' wär' ich lind.
Dein purer Schrecken macht uns blind.
Nichts wird uns're Wunden küssen, nein, mein Kind!
In Ketten plierst du vom Plafond geschwind.

[HOMUNKULUS]
Ich bin ein "Ich" in euren Ketten,
eine Brut in fremden Betten.
ICH! – bin ein Tier, ein Mord,
ein Biest, das in der Hölle schmort.
Diesem Kerker gilt mein Aufruhr,
mein Zorn, mein Leid, mein Groll,
und die eine Frage, ob ich denn leben soll.
Ich bin der Mime meiner Bühne.
Ich bin die Schuld und eure Sühne.
Ich bin ein Scheusal, klobig, hässlich.
Ich bin entzwei, ganz dürr und grässlich.
Ich bin ein Engel ohne Flügel.
Eure Hand hält meine Zügel.
Ich bin ein ICH!
Ich bin ein ICH!

[FRAU JANSEN]
Grimmig Kind, gern' wär' ich lind.
Dein purer Schrecken macht uns blind.
[HOMUNKULUS (flüstert)]
Mein Mütterlein, nein,
Ich bin niemals dein.
Ich bin nun ein "Ich".
Ich hasse "d-i-c-h".
Ich...ich bin ein "Ich".
...ein Ich.
...ein Ich.

8. Die Bratsche Klingt Nach Klammer Luft

[ERZÄHLER]
Klamm schmollt das Biest und winkt in die Nacht.
Zornig, doch sanft, hat es bitter gelacht.
Der Narr suhlt sich berauscht,
bis ein Flämmchen, so lauscht,...
sich hebt...und fällt.
sich hebt...und fällt.
sich hebt...und fällt.

9. Leise Feuer Brennt In Brunst

[HOMUNKULUS (spricht)]
Brenne, Feuer, Züngelzorn.
Lohe saust in Woll' und Dorn.
Flammen, Funken, grelle Lichter.
Schwaden, Rauch & Grollvernichter.
Ahh...schlaft ruhig und ruht im Dunst.
Leise Feuer brennt in Brunst.

10. Sack Und Asche

[ERZÄHLER (flüstert)]
Der Homunkulus ist ganz verbissen.
Ein Zündholz hat er sich gerissen.
Entfacht es dreist mit bloßer Hand.
Der Kokon brennt, er steckt in Brand.

[HOMUNKULUS:]
Gafft in meinen Kerker,
und atmet das Gewölk.
So heiß und immer stärker,
das Feuer mich erhellt.

[HOMUNKULUS/FRAU JANSEN]
Brennt, mein Kobel, brennt und rauscht.
Flammen züngeln, Feuer saust.

[HOMUNKULUS]
Flammen flüstern...rot und schwarz.
Wolken schmauchen Pech und Harz.

[HOMUNKULUS/FRAU JANSEN]
Brennt, mein Kobel, brennt und rauscht.
Flammen züngeln, Feuer saust.

[HOMUNKULUS – Cello]
Ein Himmel voller Asche.
schwärzt mir einen Saum.
So flackert's laut im Lichte,
mich hält nichts im Zaum.

[HOMUNKULUS/FRAU JANSEN]
Brennt, mein Feuer, brennt und rauscht.
Flammen schwärmen, Lohe saust.

[ERZÄHLER (flüstert)]
Der Hauptmann hat schließlich einen Sack erhascht
und dem Brand mit List die Luft genascht.
Den Homunkulus, verkohlt und hässlich,
machte das Gezüngel grässlich.

[ERZÄHLER (flüstert) – HOMUNKULUS]
Der Ekel hat sich aufgerichtet
und stolz die kalte Faust geballt.
Am liebsten hätte er sich selbst gerichtet,
doch das Inferno hat sich ausgezahlt.

[HOMUNKULUS:]
Wertes Volk,...ich bin gebenedeit.
In der Schmach thront mein Leid!
Liebt ihr mich fort?
Liebt mich nur fort!

[FRAU JANSEN]
Scheuche nicht den Schlaf des Kindes in der schwarzen Bucht. In den Zweigen des erwachten Windes hängt er hell wie
eine runde Frucht. Echo strahlt in der erfüllten Flut, wo er in des Spieles Barke ruht.
[aus „Die Ballade vom Schlaf der Kindheit", von Alfred Henschke Klabund]

[FRAU JANSEN/HOMUNKULUS]
Geh nicht fort, mein Kind!
Der Tod wiegt dich im Wind.
Er taucht dich ein in Asche
und rührt dich Engel lind.
Ich spinn nun fort, dein Kleid,
der Kokon will modern.
„Du Teufel!", ruft das Kind.
Verschwind'!

[DER TEUFEL]
Mein Kind! Verschwind! Verschwind!

[FRAU JANSEN]
Deine Leidenschaft entfacht,
welch' Tränen sie gelacht.
ein Zünglein, Kind gib Acht!

[DER HAUPTMANN]
Willst du von mir gehen?
Wie töricht, Balg! Halt ein!
Halt ein!

[FRAU JANSEN]
Dein Kerker muss leibhaftig sein.
[Flügel/Bratsche]

[HOMUNKULUS:]
Ich hauchte meine Seele im ersten Kusse aus,
Was ist's, dass ich mich quäle? Mein Antlitz ist ein Graus.
So tanzen wir, Madame!
Aus Traum und Tanz.
Aus Traum und Tanz.

11. Aus Traum Und Tanz. Ein Walzer

[HOMUNKULUS]
Madame!
Aus Traum und Tanz. Ein Walzer.
[HOMUNKULUS]
Tanz mit mir, mein Faun.
Ich tanze meinen Traum.
Aus den Fängen fort von hier,
mein Bangen macht mich irr.
Ich dreh mich gierig: „Tanz mit mir!"
Die Trübsal ist nur Zier.

[FRAN JANSEN]
Du Schmach, der ich verhaftet bin,
dein Klagen ist mein Sinn.
Du Engel, der dem Tanzen hold,
bist mein Zauber, schier gewollt.

[HOMUNKULUS/FRAU JANSEN]
Mein Teufel, halt mich fest, so fest!
den Tanz noch will ich drehen.
Ich halt' dich fest und will dich drehen!
Mein Teufel, halt mich fest, so fest!
mein Ende will ich sehen.
Ich halt' dich fest, du darfst nicht gehen!

[ERZÄHLER]
Alles fällt, der Keim zerschellt.
Walzer, Gräuel, Totentanz...
Teufel, Gier und Glanz.
Tanzt der Ekel, schaudert es,
taumelt und nässt.
Riecht nach Mord, Kugel fort,
der Abgrund naht und bohrt.
Drehn' sich immerfort.
Alles riecht nach Mord...

[FRAN JANSEN]
Tanz doch hurtig, tanz mit mir.
Der Tanz macht uns zum „wir".

[HOMUNKULUS/FRAU JANSEN]
Mein Teufel, halt mich fest, so fest!
den Tanz noch will ich drehen.
Ich halt' dich fest und will dich drehen!
Mein Teufel, halt mich fest, so fest!
mein Ende will ich sehen.
Ich halt' dich fest, du darfst nicht gehen!

[FRAN JANSEN]
Du Mime, dem ich leidig bin,
entwaffnet geb' ich mich dir hin.
Nun zeig' mir endlich meine Macht.
Dein Werk hab' ich erdacht.

Frau Jansen trällert.

[HOMUNKULUS/Frau Jansen trällert]
Stolz bin ich, ein Degout zu sein.
ein Scheusal, immerfort.
Verführt' ich doch die Gier zum Schein,
im Kokon faul geschmort.
Rings um deinen Körper weht,
des Kugelrauches schwarzer Duft,
Unheilvoll mein Abzug steht,
der Ekel ist ein Schuft....ein Schuft...

12. Maß Für Maß

[HOMUNKULUS (flüstert)]
Das Maß ist...voll.

[HOMUNKULUS]
Ich will euch geben, was ihr mir verdrießt.
Nichts ich verschließe, kein Zagen, kein Leiden...
Man fühlt in Kammern, worin Mord entsteht,
sieht Reue umklammern, wo Demut um Leben fleht:

[FRAU JANSEN:]
„In Wogen blitzt er auf. Die Pein erstickt vertraut.
Er lässt ihr ihren Lauf und hat sein Ziel geschaut."

[HOMUNKULUS:]
Wer schaut den Gang der Dinge, wenn Hoffnung versiegt?
Wenn Liebe gelänge, doch Hass sie besiegt?
Ihr hörtet mich jammern, mich siechend gedeihen.
Ein Splitter in Kammern wird niemals...niemals...verzeihen.
[Bratsche]

[ERZÄHLER]
Das Scheusal hebt sein Haupt,
den Colt hat es geschaut.
Es streichelt Lauf und Schaft
und weckt in sich die Leidenschaft.
Schreie

[HOMUNKULUS:]
Fällt der Vorhang, fällt das Licht.
Richten will ich...elendiglich
Maß für Maß...Maß für Maß...
Ich...Ich nehme Maß...Maß für Maß.
Man hört mein Siechbett jammern.
Schreie in Kammern.
Schreie

[FRAU JANSEN:]
Der Kokon verspielt seine Pracht.
Der Ekel ergrimmt und zeigt sich bedacht.

[CHOR]
Nimm dem Leben jeden Ton,
Nichts mehr rappelt im Kokon.

[HOMUNKULUS:]
Ich jag' ihn fort von hier!

[CHOR]
Nimm dem Leben jeden Ton!
Wüte laut, berste fein, der Kokon muss leibhaftig sein.

[HOMUNKULUS:]
Ich jag' ihn fort von hier!

[CHOR]
Jag' dich fort von hier!

[HOMUNKULUS:]
Ich will euch nehmen, was ihr an mir liebt.
Tobend und säumend der Vorhang wird fallen.
Tot jeder Ton, wenn der Kokon versiegt.
der Schachtel entflohen und die Sünde besiegt.

[HOMUNKULUS:]
Das Maß ist...(nimmt Luft)...voll!

[HOMUNKULUS:]
Ich verbrenne meinen Kerker in Hölle, Glut und Grauen.
Mich juckt der Mord, das Maß ist voll, ich will den Teufel schauen.

[HOMUNKULUS (flüstert)]
Hier nun fällt das Leben,
so fahl ist Raum und Tanz.
Buße will ich geben,
just verfällt mein Glanz.

13. Der Verfall

[HOMUNKULUS]
Beide tot. Tot.
Blut...überall Blut...
Ahh...der Erpel schleckt und schleckt.
Schleck es auf!
Du sollst schlecken!
Schlecken...

[HOMUNKULUS]
Von allem Übel erlöse sie, o Herr.
Von meinem unbändigen, störrischen Zorn erlöse sie, o Herr.
Von der Strenge meiner Gerechtigkeit erlöse sie, o Herr.
Von der herben Qual des Todes erlöse sie, o Herr.
Lass sie die wahre Buße schauen – ich bitte dich, o Herr.
Der Homunkulus entfacht ein Zündholz.
Von der Qual des läuternden Feuers...erlöse sie...o Herr.
Vernichte den Kokon – ich bitte dich, o Herr.

14. Flammen Flüstern

[HOMUNKULUS (flüstert in die eisige Nacht)]
Flammen flüstern,
tief, ach tief!
Harsch genährtes Knistern
lang verborgen schlief.
Hmm...brenne...ahh...brenne fort.
Kalter Wind, mit eis'gen Schwingen,
löscht sie aus.
Ach wie es nun so dunkel!
Nächtlich Graus!
Karg und schwindend ist ihr Schein.
Jetzt bricht die ew'ge Nacht herein.
(Schnaufen)
Cello klingt aus.
Das Knistern versiegt.
Kurze Stille.

15. Neigung Zum Nichts

[HOMUNKULUS]
Ich bin leer und träge,
Ich jag' mich fort von hier.
Kein Funken an mir läge,
an diesem Ort und dir.
Leb wohl, meine Plage.
Leb wohl, mein Kokon...
...Kokon!
Ich bin Tier und Ekel,
ein Tanz noch mich erregt.
Mein Hader mit dem Makel
hat das Dasein hier zerlegt.
Leb wohl, meine Plage.
Leb wohl, mein Kokon...
...Kokon!

[FRAU JANSEN]
Wie oft ist eine Schachtel
geübt in öder Pein?
Genährt nur am Lichte,
karg ist ihr Schein.
Leb wohl, mein Gestade...
Leb wohl, mein Kokon...
...mein Kokon!
Du, mein Werk, so töricht,
ein Fluch, der auf dir ruht.
Wozu mit Flammen richten,
sich quälen in der Wut.
Leb wohl, mein Gestade...
Leb wohl, mein Kokon...
...mein Kokon!

[HOMUNKULUS]
Es lodert in mir fort...
Der Kokon schmort und schmort.
In tiefer, stiller Erde – gebt! –
kein Herz und kein Gedanke lebt.
„Kriech' auf der Erde hin, du Tor!",
der Teufel rief empor.
Wenn von aller Freud' und Lust,
von Daseins blanker Zier,
mir Scheusal nichts gewährt?
Wozu ward dies Leben mir?
Ich bin frei und brenne.
Ich jag' mich fort von hier.
Mein Stück ist hier zu Ende,
der Beifall gilt nur mir.
Schüsse.
mir...
mir...

Nun lieg' ich endlich sanft gestreckt.
Nie wieder ihr mich auferweckt.
Ihr wolltet Teufels Wunder tun,
doch nun...lasst mich ruh'n.

16. Bühne, Still

[HOMUNKULUS]
Bühne, still – den Schneid ich will.
Klatscht Applaus für diesen (holt tief Luft) Graus!

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